One Time Pad
  Telekommunikation
 
Auf dieser Seite möchte ich darauf eingehen, welche Kommunikationsdienste in der Praxis verwendet werden können, um die One-Time-Pad-Nachrichten oder One-Time-Codes zu übermitteln. Dabei lege ich den Fokus auf folgende Aspekte:
  • Handelt es sich um gesetzliche Grundversorgungsdienste, auf die jeder einen Nutzungsanspruch hat, und die somit von einer hohen Verbreitung profitieren?
  • Sind die Hilfsmittel und Endgeräte dokumentensicher? (bspw. ohne integrierte Kamera, da diese viel Zusatzaufwand zum Schutz der One-Time-Pads erfordert)
  • Wie hoch ist die Fehleranfälligkeit? (Gibt es viel "hin und her" zur Übertragung vom Kommunikationsmedium zur schriftlichen Darstellung)
Post
Die Post hat den großen Vorteil von praktisch universeller Verbreitung und Anpassbarkeit (Nachsendung, postlagernd, Postfächer, ...) sowie der Eigenschaft, keine Endgeräte zu benötigen. Alle Mitteilungen liegen zwingend körperlich und niemals virtuell vor.

Gewichtiger Nachteil sind die relativ hohen Kosten (Postkarte im Inland bei der Deutschen Post immerhin 0.70 EUR) und schlechten Signallaufzeiten in der Größenordnung von Tagen. Dennoch ist es so ziemlich der einzige Kommunikationsdienst, der unter allen Umständen verfügbar ist.

Die Post ist ein gesetzlicher Grundversorgungsdienst in Deutschland. Ähnliche Regeln zum Recht auf Postverkehr existieren nahezu weltweit.


Telefonie
Das Telefon ist nahezu weltweit verbreitet, und die Gebühren sind meist unter denen der Post. Nachteil ist, dass die Übertragung von Ziffern durch Vorlesen eher umständlich ist. Das hat jedoch auch die positive Eigenschaft, dass man (nicht kryptologisch, aber signaltechnisch) sicher sein kann, dass das Gegenüber wirklich empfängt. Diese Eigenschaft bieten neben speziellen Protokollen sonst nur das Einschreiben oder das Telefax.

Normale Telefone haben meist keine Komponenten wie Kameras etc., die im Umgang mit One-Time-Pads problematisch sind. Auf Telefonanschlüsse am Erstwohnsitz besteht ein gesetzlicher Anspruch im Sinne der Universaldienstverfügung.

Bei Mobiltelefonen (bei Nutzung von OTP/OTC in Fahrzeugen, draußen oder in Gebäuden ohne Telefonleitung) ist die Situation deutlich anders: Mobiltelefone ohne Kameras sind zu einem Nischenprodukt geworden, insb. wenn es die modernen Netze (4G, idealerweise 5G) unterstützen soll. Ein solches Gerät (4G, aber kein 5G) ist das Nokia 105, das keine integrierte Kamera aufweist.

Alle Mobiltelefone ermöglichen die Feststellung, wo sich der Mobilfunkteilnehmer (bzw. dessen Endgerät) befindet! Dies hängt nicht damit zusammen, ob das Gerät GPS- bzw. GNSS-fähig ist. Die Möglichkeit zur Verfolgung besteht nicht nur während eines Gesprächs.

Ist alleine aufgrund einer nicht vorhandenen Telefonleitung Mobilfunk nötig, kann ein sogenannter LTE-Router, an den ein Festnetztelefon angeschlossen wird, vorteilhaft sein.

Satellitentelefone sind spezielle Mobiltelefone, die weltweit unabhängig vom terreristischen Funknetz funktionieren. Ihre Anschaffung und Nutzung ist weitaus teurer als im Mobilfunk. Die meisten Satellitentelefone haben keine integrierten Kameras.


Funkruf
Beim Funkruf ("Pager") handelt es sich um ein öffentliches Datenfunknetz mit passiven Empfängern. Die Aussendung einer Nachricht kann vom Telefon oder (ohne Aussendungsgarantie, etwa bei hoher Netzauslastung) per E-Mail erfolgen. Diese Technik ist vor allem für One-Time-Codes geeignet (der OTC kann über die Telefontastatur eingegeben werden).

Da Pager nur empfangen, aber nicht senden können, gibt es keine Empfangsbestätigung. Dafür ist die Netzabdeckung so gut, dass nur ein geringes Risiko zum Verpassen besteht.
Darstellung der Rufaussendung beim Provider von e*cityruf
Abb. 1: Die Rufaussendung bei e*cityruf über Webbrowser. Die Zeichenzahl von 80 Symbolen ermöglichen die Ausstrahlung mehrerer One-Time-Codes sowie eine ID (am Anfang).

SMS
Sowohl im Festnetz (zumindest in Deutschland), als auch im Mobilfunk- und Satellitennetz gibt es die Möglichkeit des Versand und Empfang von SMS. Der Versand ist darüber hinaus von manchen öffentlichen Telefonen (15ct/Nachricht) ins Mobilfunknetz möglich.

Ein Vorteil der SMS ist, dass die Mitteilung unmittelbar in schriftlicher Form existiert. Lediglich ein nicht SMS-fähiges Festnetztelefon erhält die Nachricht als vorgelesene Mitteilung.


Internet
Normale Desktop/Tower-PCs haben, ebenso wie zugehörige Monitore, keine integrierte Webcam. Ein theoretisches Risiko geht von der Abbildungsfähigkeit in Lasermäusen aus. Soweit man nicht die schlechte Angewohnheit hat, One-Time-Pads als "Mauspad" zu nutzen, dürfte keine Gefährdung bestehen.

Laptops ohne Webcam sind kaum noch erhältlich. Manche haben eine Kunststoffabdeckung, um diese optisch zu behindern.

Freie Betriebssysteme ermöglichen inzwischen die Nutzung praktisch aller gängigen, offenen Internet-Kommunikationsdienste wie E-Mail, HTTP oder IRC sowie komplexen Protokollen wie Signal Messenger.
 
   
 
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