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  Fotografie
 
Fotografie ist ein wichtiges Mittel zur Dokumentation und Abbildung von Orten, Personen oder Ereignissen. Der folgende Text geht auf die Frage nach transparenter Vertraulichkeit in der Fotografie ein, sodass leicht nachvollziehbar bleibt, wem die fotografische Abbildungen zugänglich sind, und wem nicht.

Herkömmliche Digitalkameras sind vor dem Hintergrund der Transparenz ungeeignet; es handelt sich um komplexe Computer mit elektomagnetischer Abstrahlung, für deren sinnvolle Verwendung regelmäßig Desktopcomputer, digitale Drucker und Speichermedien erforderlich sind. Besonders problematisch ist das technisch plausible Installieren schädlicher Firmware, die über Funkschnittstellen wie WiFi die Bilddateien missbräuchlich weiterreicht. Auf Smartphones mit integrierter Kamera fürchte ich nicht weiter eingehen zu müssen. Auch die chemische Fotografie (oft "analog" genannt) hat das Problem des Fotolabors bzw. der Entwicklung, sofern man nicht bereit ist, den gewissen Aufwand einzugehen, es selbst zu entwickeln. Eine Sonderform der chemischen Fotografie (Sofortbildfotografie) ist jedoch von den angesprochenen Problemen nicht betroffen.

Sofortbildfotografie
Bei der Sofortbildfotografie werden Bildaufnahmen chemisch angefertigt, sind jedoch ohne Fotolabor als Dienstleister nach wenigen Minuten sichtbar. Die verwendeten Fotoapparate bestehen aus Auslöser und Belichtungsmesser, und haben damit nicht das Problem der Digitalfotografie. Während zeitweise Sofortbildfotografie praktisch vom Markt verschwunden war, gab es in den letzten Jahren eine Renaissance und die Filme sind wieder im Drogeriemarkt oder Elektronikhandel auf Vorrat erhältlich; ebenso werden Kameras neu produziert. Wichtige Hersteller sind Polaroid und Fuji.

Kleinbild und Mittelformat
Diese bieten eine bessere Abbildungsqualität als die konventionelle Sofortbildfotografie (und die Auswahl an Kameras, Objektiven, Filtern usw. ist viel breiter), sind jedoch mit dem Aufwand verbunden, dass man sie selbst entwickeln muss. Die Ausstattung für die Entwicklung kostet ca. 65 Euro und beinhaltet den nicht-trivialen Umgang mit Chemikalien, der an dieser Stelle nicht vertiefend unterrichtet wird. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Bilder anzufertigen: Entweder als Negativ, um Abzüge (d.h. positiv-Papierbilder) herzustellen, oder als Dia-Positiv, um die Bilder durch Projektion oder Dia-Betrachter anzusehen. Letzteres hat den Vorteil, dass man kein Vergrößerungsgerät (200 bis 1000 Euro) benötigt, und nur eine Fassung des Bildes (das Dia-Positiv) aufbewahren muss. Das Vernichten von Dia-Positiven ist verglichen mit Sofortbildern weitgehend unproblematisch möglich (Schmelzen der Folie, Zerschleifen, ...)

Diese Methode ist gegenüber der Sofortbildfotografie definitiv eine Fortgeschrittene und die Wahl sollte nur getroffen werden, wenn die Ansprüche an die Bilder höher sind, als es die Sofortbildfotografie bieten kann. Ist (unter dringender Beachtung der Sicherheitsregeln) die Herstellung mehrerer Abzüge erforderlich (Kleinauflage), kommt jedoch nur dies in Frage.

Bewegtbild-Aufnahmen

Während Video (elektronische Bildaufzeichnung) schwer die Transparenzkriterien erfüllen kann, ist die Methode und Transparenz der chemischen Fotografie auch auf bewegte Bilder (z.B. 8mm-Schmalfilm) übertragbar. Das betrachten des Films ist rein optisch möglich (Projektion oder Mattscheibenbetrachter). Problematisch ist, dass ein Großteil der zugrundeliegenden Technik nur auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich ist. Anders als vom Video gewohnt liegen die Kosten in der Größenordnung von 10 bis 25 Euro je Minute Film.

Die Aufnahme von Audio zum Film (Tonfilm) ist nicht selbstverständlich sondern erfordert besondere technische Bemühungen. Insofern sollte auch jedes Mal hinterfragt werden, ob ein Tonfilm notwendig ist oder nur wegen der heutigen Gewohnheit erforderlich scheint.

Der richtige Gebrauch von Schmalfilm und dessen Entwicklung ist ein umfangreiches Thema, das monatelange Beschäftigung erfordert, um Resultate zu erzielen, die das Kriterium der guten Abbildung von Ereignissen erfüllen. Gehe davon aus, einige Filme für Übungszwecke zu benötigen, da diese falsch belichtet oder entwickelt werden.

Wichtige Sicherheitsregeln bei der Fotografie
  • Die Fotos sind nicht auf wasserlöslichen Papier. Das ist eine an sich triviale Feststellung, aber wichtig zu berücksichtigen. Vor der Zerstörung der Sofortbildfotos wird gewarnt, da diese alkalische Substanzen enthalten. Anscheinend liegt die Gefahr von Hautschäden nur die ersten zehn Minuten vor, aber ich kann diesbezüglich unmöglich Entwarnung aussprechen.
  • Das Fotografieren sollte nur bei Notwendigkeit erfolgen. Reicht eine Zeichnung oder schriftliche Beschreibung aus, ist diese vorzuziehen.
  • Jedes Foto sollte nur abbilden, was abgebildet werden muss. Dazu können freilich auch Dinge zählen, die als Kontext oder zur Orientierung notwendig sind.
  • Da Fotos nicht trivial fälschbar sind, muss man sich dem gesonderten Risiko der ungewollten Beweiskraft bewusst sein.
  • Wenn die Möglichkeit besteht, sollten zur Randomisierung andere vergleichbare Fotos angefertigt werden, um zu verschleiern, welches Bild das eigentlich relevante ist.
  • Jedes Foto sollte so kurz wie nötig existieren, und nach der Notwendigkeit seiner Existenz zerstört werden.
  • Fotos dürfen nur an sicheren Orten verwahrt werden.
  • Bei der Weitergabe an Dritte ist stets das Missbrauchspotential zu berücksichtigen. Eine Alternative zur Übergabe kann (bei hinreichender Kontrolle auf versteckte Kameras und Scanner) die Gewährung der Einsicht ohne Aushändigung sein.
 
   
 
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